Wer sich heute im Facebook-Universum bewegt, kommt an dessen Messenger und WhatsApp nicht mehr vorbei. Auch bei Instagram erfreut sich die Funktion der Direktnachrichten großer Beliebtheit. Es gibt aber auch noch unabhängige Kommunikationsplattformen, die für Aufmerksamkeit gesorgt haben.
Eine ganz besondere Rolle spielen dabei Telegram und Signal. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie Nachrichten komplett verschlüsseln. Selbst wenn sie abgefangen werden könnten, sind sie nicht lesbar. Das ist vor allem Behörden ein Dorn im Auge.
In Europa hat sich Telegram mit der Einrichtung von Gruppe Freunde bei Impfgegnern und Feinde bei den Staatsorganen gemacht. Signal ist weniger populär, auch wenn es eigentlich die gleichen Funktionen aufweist.
Verschlüsselung soll Privatsphäre schützen
Beide Apps werden von privaten Firmen verwaltet. Bei Telegram ist es unsicher, wo genau der Firmensitz liegt, meist wird er mit Dubai angegeben. Die Signal Messenger LLC sitzt im US-amerikanischen Delaware. Sie unterliegt damit auch US-Recht, während bei Telegram unklar ist, in welcher Gerichtsbarkeit das Unternehmen tätig ist.
Beide Messengerdienste sind eingerichtet worden, um die Privatsphäre der Anwender zu schützen. Die Gründer gehen davon aus, dass es ein Recht darauf gibt, gesprochene und geschriebene Worte vor unberechtigten Zugriffen zu schützen.
Das betrifft übrigens auch autoritäre Staaten, in denen Oppositionelle ständig überwacht werden. Mit der Verschlüsselung in Messenger-Apps sind sie in der Lage, sicher miteinander zu kommunizieren. Auch deshalb wurde eine Funktion bei Telegram eingeführt, mit der man bereits gesendete Nachrichten auf dem eigenen und dem Empfängergerät löschen kann.
In Deutschland werden Rufe von Politikern lauter, Telegram zu sperren, wenn die Inhaber sich weiter weigern, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Man geht rechtlich davon aus, dass mit öffentlichen Gruppen die App keine reine Kommunikation zwischen Personen mehr ist.